Wie die Periode mit Herzbeschwerden zusammenhängt

Frau hat Schmerzen und hält sich an die Brust

© Maksym Povozniuk AdobeStock 342325376

Beschwerden vor oder während der Periode - manche Frauen bleiben davon verschont, andere wiederum haben umso mehr damit zu kämpfen. Im Laufe des weiblichen Zyklus unterliegt der Hormonhaushalt sehr starken Schwankungen. Da Hormone zahlreiche Vorgänge im Körper steuern, ist es nur logisch, dass diese Schwankungen auf viele Bereiche Einfluss haben, so zum Beispiel auf die allgemeine Stimmung oder den Appetit.


Die erste Periode als Indikator für Herzkrankheiten


Inzwischen sind aber auch wichtige Zusammenhänge zwischen der Periode und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems entdeckt worden. So haben Wissenschaftler in einer Studie herausgefunden, dass das Alter bei der ersten Periode ein wichtiger Indikator für das Risiko ist, später an Herzerkrankungen zu leiden. Wenn die erste Regelblutung besonders früh (bereits vor dem zehnten Lebensjahr) oder ungewöhnlich spät (ab einem Alter von 17 Jahren) eintritt, haben die Betroffenen später ein erhöhtes Risiko, Herzkrankheiten zu entwickeln oder einen Schlaganfall zu erleiden. Ähnlich verhält es sich mit dem Risiko für Krankheiten, die durch Bluthochdruck bedingt werden. Auch dieses ist um einiges höher bei Frauen, die bei der ersten Periode ungefähr 13 Jahre alt waren.

Für Betroffene, die wegen einer besonders frühen oder besonders späten ersten Periode über ein solches erhöhtes Risiko verfügen, ist es besonders wichtig, sich gesund zu ernähren und ein gesundes Gewicht zu halten. Noch sind nicht alle Zusammenhänge vollständig geklärt, aber Forschende gehen davon aus, dass sowohl der Zeitpunkt des Einsetzens der Periode als auch das Risiko für Gefäßkrankheiten mit der Nährstoffversorgung in Verbindung steht.

Auch der Beginn der Menopause ist ein wichtiger Faktor. Bei Frauen, bei denen diese vergleichsweise früh, also in einem Alter von 47 Jahren oder noch früher eintrat, zeigten Studien ein deutlich höheres Risiko für Schlaganfälle oder andere Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.


Herzrhythmus wird durch Periode beeinflusst


Darüber hinaus gibt es Fälle, in denen die Periode direkt den Herzrhythmus beeinflussen kann. Das trifft auf Frauen zu, die vom Long-QT-Syndrom (LQTS) betroffen sind. Dabei handelt es sich um eine seltene Erkrankung des Herzens, bei der bereits länger vermutet wurde, dass Sexualhormone eine Rolle spielen.

Bei Menschen, die unter dem Long-QT-Syndrom leiden, ist das Risiko für gefährliche Herzrhythmusstörungen erhöht. Während der Periode häufen sich bei den Betroffenen solche Ereignisse. Dieser Einfluss war bei Patientinnen, bei denen LQTS-Typ 2 vorliegt, besonders stark. Hier wirken sich auch die Schwankungen im Hormonhaushalt im Laufe des Zyklus stärker aus.

Der weibliche Zyklus spielt also eine wichtige Rolle, wenn es um Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems geht. Tatsächlich gibt es aber noch eine weitere Verbindung zwischen dem weiblichen Zyklus, Puls und Herzfrequenz. So verringert sich nach dem Eisprung die Konzentration des Hormons Östrogen, was unter anderem zur Folge haben kann, dass sich die Körpertemperatur erhöht, aber auch Blutdruck und Puls ansteigen. Dieser Effekt verschwindet aber normalerweise mit dem Einsetzen der Regelblutung wieder. In dieser Phase des Zyklus einen stärkeren oder auch schnelleren Puls zu verspüren, lässt sich also auf ganz gewöhnliche Vorgänge im Körper zurückführen.


Beschwerdefrei durch die Tage


Generell gilt, dass sich auch die Art, wie man den eigenen Zyklus erlebt oder Begleiterscheinungen, die dabei auftreten, sich im Laufe des Lebens verändern können. Wenn man jedoch plötzlich starke Beschwerden registriert, ist es immer sinnvoll, sich damit an den Arzt oder die Ärztin zu wenden. Auch wenn sich der Zyklus anders verhält als vorher, zum Beispiel länger oder kürzer wird oder sich Begleiterscheinungen verändern, ist es nie falsch, diese Punkte bei einer der regulären Vorsorgeuntersuchungen anzusprechen.

Um dem Körper grundsätzlich zu helfen, möglichst beschwerdefrei durch diese Tage des Monats zu kommen, sind ausgewogene Ernährung und Bewegung hilfreich. Bewegung hilft auch häufig gegen leichte Regelschmerzen. Man sollte sich jedoch nur so viel zumuten, wie sich gut anfühlt. Wie viel Bewegung oder Sport während der Periode angenehm ist, ist individuell verschieden. Was die Ernährung betrifft, ist gerade die Versorgung mit Eisen wichtig, denn Eisen braucht der Körper unter anderem, um den Blutverlust wieder auszugleichen.

Empfehlungen

  1. 1
  2. 2

Weitere Artikel

nach oben